In meinem therapeutischen Alltag nutze ich häufig eine Kombination aus Osteopathie, Chiropraktik und Ohrakupunktur und arbeite ergänzend mit kinesiologischem Taping, der Dorn Methode sowie der Breuss Massage.
Im Laufe der Jahre habe ich mich vor allem im Bereich der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Schwangeren weitergebildet, sowie der Unterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch.
Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still entwickelte neue Verständnis vom Menschen als Einheit erschuf die Osteopathie als "Inbegriff" manueller Medizin. Dr. Still gelang nach intensiven Anatomiestudien zur Überzeugung, dass die Beseitigung von Bewegungseinschränkungen im Gewebe dem Körper die Möglichkeit zur Selbstheilung durch eine verbesserte Ver- und Entsorgung des Gewebes gibt. Dieses manuelle Untersuchungs- und Behandlungsverfahren vertritt ein eigenständiges Konzept, dass sich auf Gesundheit und nicht auf Krankheit ausrichtet.
Die Osteopathie unterteilt sich in drei Gebiete: Partietal, Viszeral und Craniosakral:
Die parietale Osteopathie hat ihren Focus auf der Behandlung der Faszien, Muskeln, Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder des Körpers und damit des gesamten Bereiches des bindegewebigen Bewegungsapparats.
Dieser Anteil bildet den ältesten Teil der Osteopathie und wird somit als Grundstein angesehen.
Die viszerale Osteopathie befasst sich mit der Behandlung funktionell gestörter innerer Organe und deren Interaktionen mit dem Bewegungsapparat und dem Nervensystem.
Ca. 30-50% aller körperlichen Beschwerden fallen unter die Kategorie "funktionelle Erkrankungen" (Quelle: dr-Gumpert.de). Diese Beschwerden äußern sich im Bewegungsapparat, sind aber mitunter auf Funktionsstörungen innerer Organe zurückzuführen.
Die craniosakrale Osteopathie bildet den Kernaspekt der funktionellen Osteopathie: Die Behandlung zwischen Kopf (lat. cranium) und Kreuzbein (lat. sakrum).
Hier geht es um die Wechselwirkung von innerer und äußerer Bewegung des Bindegewebes und umfasst in der Behandlung die Schädelknochen, die Hirnhäute, die Wirbelsäule und das Kreuzbein.
• Rückenschmerzen, Hexenschuss, Blockaden, Muskelversteifung, Bewegungseinschränkungen
• Gelenkschmerzen, Frozen Shoulder, Tennisarm
• Spannungskopfschmerz, Migräne, Schwindel
• Schlafstörungen, Kiefergelenksbeschwerden, Tinnitus (Ohrgeräusche)
• Verstauchungen, wiederkehrende Sehnen- oder Muskelentzündung, Krämpfe
• Sodbrennen, Völlegefühl, Darmbeschwerden, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden
• Lösung von Bewegungseinschränkungen und Wiederherstellung der optimalen Beweglichkeit in allen Geweben und damit die Herstellung einer besseren Ver- und Entsorgung im betroffenen Gebiet
In jeder Phase der Schwangerschaft muss sich der weibliche Organismus auf neue Herausforderungen einstellen.
Im ersten Trimester entwickelt sich der Embryo was für den Körper der werdenden Mutter eine große Umstellung bedeutet. Äußerlich ist bei Schwangerschaft zwar noch nicht sichtbar, aber bei vielen Frauen machen sich die nun eintretenden hormonellen Veränderungen durch typische Schwangerschaftssymptome wie Müdigkeit, Übelkeit und Stimmungsschwankungen bemerkbar.
Im Laufe der Schwangerschaft kommt es zu eine vermehrte Belastung des Halte- und Bewegungsapparats aufgrund der Gewichtszunahme, wodurch sich zusätzlich die Statik des Körpers verändert.
Des Weiteren nimmt das Ungeborene im Laufe der Schwangerschaft aber auch immer mehr Platz ein, was zu einem erhöhten Druck auf die benachbarten Strukturen wie Organe, Beckenboden, Lymph- und Blutgefäße im Mutterleib führen kann. Magenprobleme, Sodbrennen, Atemnot Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit und Blasenprobleme sind hierbei keine selten geschilderten Probleme.
Bei der perinatalen Osteopathie handelt es sich um eine Spezialisierung innerhalb der Osteopathie. Hierbei sind die Kenntnis der unterschiedlichen Entwicklungsstufen, sowie das Wissen um die normale motorische, sensorische und neurologische Entwicklung des Kindes unerlässlich.
Hierbei werden sowohl Störungen der normalen embryologischen bzw. fetalen Entwicklung, als auch auf Einflüsse während der Geburt eingegangen. Hier reicht das Spektrum von Schädelasymmetrien über Störungen bei der Nahrungsaufnahme bis hin zu Schlafstörungen.
Der auf die Kinderosteopathie spezialisierte Therapeut arbeitet hierbei mit seinen palpatorischen Fähigkeiten und sehr sanften Techniken respektvoll am kleinen Patienten.
Die Chiropraktik ist eine Behandlungsform, die nach einer sorgfältigen Diagnose, der Beseitigung von Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen im Bereich der Gelenke und der damit verbundenen Schmerzen und Funktionsstörungen dient.
Die Kunst der Behandlung von Störungen des Bewegungsapparates, nur mit dem Einsatz der Hände, ist bereits im alten China, Ägypten und Griechenland dokumentiert. Die moderne Chiropraktik verfolgt allerdings ein weiteres Ziel, neben der Behandlung von Bewegungseinschränkungen geht es auch um die Entlastung des zentralen Nervensystems, welches zum Hirn und Rückenmarkt gehört. Das Rückenmark zieht durch die Wirbelsäule und hat an jedem Wirbelkörper Austrittspunkte. Eine Fehlstellung an diesen Zonen hat unter Umständen eine fehlerhafte nervale Kommunikation mit den Zielorganen und einer damit verbundenen Funktionsstörung zur Folge.
1895 entwickelte Dr. Daniel David Palmer die moderne Chiropraktik als eigenständige Methode, die über die Zuhilfenahme eines Hebels eine präzise Korrektur der blockierten Wirbelkörper und auch anderer Gelenke ermöglichte.
• Blockaden innerhalb der Wirbelsäule damit verbundene Einschränkungen der Beweglichkeit
• Funktionelle Organstörungen
• Gelenkschmerzen
• Beseitigung von Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen im Bereich der Gelenke
• Reduktion der mit den Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen verbundenen Schmerzen und Funktionsstörungen
Die Ohrakupunktur findet ihre Ursprünge bereits im 1. Jahrhundert vor Christus in der chinesischen Kultur unter dem legendärem "gelben Kaiser". Auch im alten Ägypten wurde die Ohrakupunktur mit dem Ziel der Analgesie (Schmerzbehandlung) und Empfängnisverhütung eingesetzt. Später (4. Jahrhundert nach Christus) widmete sich Hippokrates der Ohrmuschel, um durch Aderlass der Impotenz Herr zu werden und war somit der erste bekannte Mensch in Europa, der sich mit Ohrakupunktur beschäftigte.
Erst im 17. Jahrhundert gab es durch ein Gemälde von "Hieronymus Bosch" einen erneuten Hinweis auf die Ohrakupunktur im europäischen Raum. Doch die wohl bekanntesten Begriffe bzw. Anekdoten sind wohl die Ohrringe der Piraten und die Kauterisation zur Ischialgiebehandlung, von der es im 16., 17. und 19. Jahrhundert Aufzeichnungen gibt (zuletzt durch Dr. Luciana aus Bastia, Prof. Ignaz Colla aus Parma und Dr. Rülker aus Cincinnati).
Die Ohrakupunktur, wie wir sie heute kennen wurde allerdings erst 1950 durch den französischen Arzt Dr. Paul Nogier begründet und ist damit eine sehr junge Therapieform. Er ersetzte die Kauterisation durch das Stechen von Nadeln, wodurch er einen ähnlich guten Effekt ohne die „Nebenwirkung“ einer bleibenden Narbe erzielte und forschte am Ohr nach weiteren Punktlokalisationen. 1956 veröffentliche er seine Ergebnisse als Vortrag unter dem Namen „Aurikulo-Therapie“, die dann 1957 in der deutschen Übersetzung von Bachmann, der "Deutschen Zeitschrift für Akupunktur" erschien.
Durch Nogiers Erkenntnisse fand die Traditionelle Chinesische Medizin 1958 durch Yea Hsiao-Lin nach 2 Jahrtausenden erneuten Gefallen an der Ohrakupunktur und so entwickelte sich die "chinesische Schule".
Aktuell findet man die Ohrakupunktur selbst in der Air Force als "battlefield acupunctur" unter Militärarzt Richard Niemtzow wieder.
• Schmerzen und Bewegungseinschränkungen (akut / chronisch) wie Lumbalgien, Ischialgie, Gelenkschmerzen, usw...
• Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien
• Funktionelle Organstörungen
• Psychovegetative Störungen
• Suchterkrankungen
• Allergische Erkrankungen
• Menses abhängige Probleme
Das Ziel des kinesiologischen Tapings ist, die körpereigenen Heilungsprozesse zu unterstützen und dank entsprechender Anlagetechniken die normale Bewegungsfähigkeit von Muskeln, Faszien und Gelenken wieder herzustellen. Aber auch zur Behandlung nervaler Reizungen sowie zur Förderung des Lymphabflusses wird das kinesiologische Taping häufig genutzt.
• HWS-Syndrom
• Kopfschmerzen
• Ischialgien
• Lymphödeme
• Ellenbogenbeschwerden
• Fersensporn
• Mobilisation des Bewegungsapparates
• Verbesserung der Mikrozirkulation
• Stimmunlation des Lymphsystems
• Entlastung der Rezeptoren
• Schmerzdämpfung durch eine Korrektur der Gewebestruktur
Die Dorn Methode geht zurück auf Dieter Dorn (1938-2011), einem Allgäuer Landwirt und Sägewerksbetreiber. Aufgrund eines Hexenschusses ließ er sich von einem alten Mann aus dem Nachbardorf auf verblüffend effektive und sanfte Weise behandeln. Die Dorn Methode gilt als eine schnell wirksame, ungefährliche und auch für den Patienten leicht zu erlernende Therapieform, mit der er sich später selbst helfen kann.
Im Mittelpunkt liegt hier das Becken. Jede Dorn-Sitzung startet mit dem Einrichten der Beingelenke, um Beinlängendifferenzen, die zu Beckenschiefständen führen, zu beseitigen. Im Anschluss werden falsch stehende Wirbelkörper durch sanften Daumendruck unter aktiver Beteiligung des Patienten in die richtige Position gebracht. Grundsätzlich können aber auch die Gelenke der Extremitäten bis hin zum Kiefergelenk eingerichtet werden.
Den idealen Abschluss einer jeden Dorn-Sitzung bildet die Breuss Massage.
Die Breuss Massage geht zurück auf Rudolf Breuß (1899-1990), einem österreichischem Heilpraktiker aus Bludenz. Bei dieser Form der Massage handelt es sich um eine energetische Massage des Rückens entlang der Wirbelsäule mit Johanniskraut-Öl. Sie wird sanft, langsam und mit relativ wenig Druck ausgeführt und führt im Allgemeinen zu einer ungewöhnlich tiefen und sofortigen Entspannung.
Laut Rodolf Breuss dient die Massage vor allem der Ernährung der Bandscheiben.
Da aber gerade Bandscheibenvorfälle eine absolute Kontraindikation für die meisten manuellen Therapien wie unter anderem die Chiropraktik und die Dorn Methode darstellen, kann man gerade hier mit der Breuss Massage häufig eine Erleichterung beim Patienten erreichen.
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